Während wir uns hier zwar auf Menschen mit Sehschwäche spezialisieren und uns die Gesellschaft mal mehr und mal weniger auch spüren lässt, sind auch sie nicht wirklich sehend.
Woran das genau liegt und welchen Vorteil wir Sehbehinderten manchmal den "Normalos„ gegenüber haben könnten, darum geht's im folgenden.
Halbsehend sind alle Menschen weil:
- Jeder Mensch kommt als Sünder in eine gefallene Welt. Ob wir das wissen oder wollen, spielt keine Rolle. Wir sind dann getrennt von Gott und der Menschen um uns herum ausgeliefert. In der heutigen Zeit wissen sie selbst oftmals nicht, was eigentlich lost ist und der wahren Wirklichkeit entspricht. Sie sind aus Mangel an Informationen und Wissen über Jesus halbsehend.
- Doch Gott klopft immer mehrmals im Leben eines Menschen an. Sei es durch Situationen, Christen, Internet und sonstige Medien. Die meisten fragen erst nach Gott, wenn quasi die Kacke am Dampfen ist. Das heißt, wenn sie selbst gar nicht mehr weiterkommen und auch sonst niemand sie wirklich unterstützen kann. Das ist zugleich (leider) auch erst die Chance Gottes, dass er sich überhaupt zeigen kann. Halbsehend eben und durch die eigene Umwelt von Skepsis erfüllt.
- Aber selbst wenn man in christlichen Kreisen groß wurde, oder Jesus Christus ganz bewusst sein Leben anvertraut hat, bleibt man halbsehend. Es beginnt zwar ein völlig neues Leben, weil wir dann zu ihm gehören, aber dies zeigt sich nicht immer sofort. Ein neues Leben, mit neuen Prozessen, die nur der HERR in uns bewirken kann, beginnen wir uns immer mehr zu verändern. Lesen in seinem Wort, sprechen mit ihm (Gebet), suchen uns Gleichgesinnte usw. Doch da wir eben auf einer gefallenen Welt wohnen, sind wir zwar nicht mehr von dieser, kriegen dabei die Unterschiede als Stückwerke angezeigt. Jesus mutet uns nämlich nicht mehr zu, als wir vertragen können. Stattdessen nimmt er jeden liebevoll an die Hand, zeigt und führt uns wie ein Hirte in das Leben hinein, was er sich für uns wünscht. Dabei bleiben wir alle unser Leben lang immer noch halbsehend.
Vorteile als halbsehender Christ:
Auch wenn all jene von uns, die von Geburt an schlecht sehen, es als normal ansehen, wie wir sind, nervt es doch in gewissen Situationen. Und mal ehrlich, eingeschränkt sind wir nun mal, das ist oftmals kein Zuckerschlecken. Dennoch versuchen wir immer das Beste aus allem zu machen und so manch Institution und Schulen erleichtern uns das Leben.
Als Gott die Welt und uns Menschen erschuf, sah er auch solche Krankheiten nicht vor. Doch dann kam der Sündenfall Adam und Evas, was dazu führte, dass alles verflucht wurde und der Teufel seitdem sein Unwesen treiben darf. Hier begann also durch Ungehorsam gegenüber Gott die Trennung von ihm und dauert so lange an, bis man seinen Sohn Jesus Christus als seinen Retter und Heiland angenommen hat.
Wie wir wissen, wird, nachdem Herrschaftswechsel nicht jeder geheilt. Das kann mehre Gründe haben, die ich persönlich nicht umfänglich konkretisieren kann, weil ich es bei jedem Einzelnen eben nicht weiß. Was ich weiß ist, dass er uns heilen will und es auch wird. Wann und wie, ob hier auf Erden oder erst wenn wir bei ihm sind, das obliegt ganz allein unserem Herrn.
Außerdem kann uns diese Situation aber auch schützen, hier 3 Beispiele was ich schon beobachten bzw. erleben konnte:
- In der Bibel lesen wir, dass Gott es nicht will, dass wir einen anderen begehrlich anblicken sollen, denn damit hätten wir schon die Ehe gebrochen, sofern derjenige oder wir selber in einer Beziehung sind. Auch mit Sehbehinderung ist das natürlich möglich (wir müssen nur nah genug dran sein) aber es schützt uns auch zumindest etwas vor dieser Sünde.
- Die Welt mit ihren Anforderungen ist nicht wie für uns gemacht, das merken wir in der Arbeitswelt oder auch bei Behördengängen in welchen zumindest teilweise noch Nummern gezogen werden müssen oder an Freizeitangeboten. Um manches davon kommen wir nicht drumherum und brauchen Hilfe, aber gerade bei letzterem muss es nicht unbedingt verkehrt sein, nicht so gut sehen zu können. Denn die Vergnügungssucht, welche um sich schlägt, ist biblisch betrachtet nichts Erstrebenswertes. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir unsere Freizeit nicht gestalten und genießen dürfen, jedoch kommt es auf das Maß an. Vielleicht ist es gerade dann mal gut zu Hause zu bleiben, weil man sonst in Versuchung geraten könnte, z.B. den oben genannten Ehebruch zu verhindern, wenn wer die Veranlagung hierzu hat. Oder man gerät bei einer Clique in Schieflage, weil man durch die Gruppendynamik zu etwas hingezogen wird, was nicht gut für einen ist, hier fällt mir Drogenkonsum oder Diebstahl ein. Erst einmal hat das nix mit dem Sehen zu tun, aber solltest du ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, dann weißt du, wie dir nach einer gewissen Zeit (bewusst oder unbewusst) aus dem Weg gegangen wird oder dich plötzlich niemand abholen kann, weil der Treffpunkt zu abgelegen ist.
- Der für mich wichtigste Vorteil aber liegt darin, dass wir fast automatisch langsamer agieren müssen, nicht so durch die Gegend hetzen können wie andere. Sobald uns Treppen begegnen oder wir in für uns fremden Gegenden oder beim Einkaufen sind, heißt es langsam tun. Genau das geht ja immer mehr verloren und so können wir als gutes Beispiel fungieren.
Wir sind eben alle halbsehend
Auch all das, was ich jetzt hier angeführt habe, ist alles andere als vollständig. Doch worauf ich hinaus wollte, dürfte klar sein. Falls nicht, oder ich ausführlicher darauf eingehen soll, dann schreib mich gerne an, ob hier in den Kommentaren oder via Mail.
Lasst uns miteinander und im Herrn stark sein, er kennt uns, unsere Belange und er wird uns das bringen, was jeder einzelne von uns wirklich braucht. Ob die sehnlichst gewünschte Gesundheit, oder dass er einige von uns als seine Diener im Einsatz hät, damit wir anderen ein Vorbild sowie Spiegel sein können.
Gottes Segen dir!
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